Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Nehammer,
Sehr geehrter Herr Vizekanzler Kogler,
Sehr geehrter Herr Minister Kocher,
Sehr geehrter Herr Minister Rauch,
ich wende mich heute mit einem dringenden Anliegen an Sie: Nehmen Sie bitte den Kampf gegen die versteckte Teuerung der Lebensmittel auf.
Viele Menschen haben derzeit mit den stark steigenden Lebensmittelpreisen zu kämpfen. Zu der sichtbaren Teuerung kommt vermehrt das Phänomen der versteckten Preiserhöhung, der so genannten „Shrinkflation“: Hersteller verringern den Inhalt ihrer Produkte, ohne den Preis zu senken. Der Kilopreis steigt dadurch. Und das ohne uns Konsument*innen darauf hinzuweisen. Dieser Praktik kommt nur auf die Schliche, wer Füllmengen und Kilopreise immer auf Abruf im Kopf hat. Für die meisten Menschen ist diese versteckte Preissteigerung im Supermarkt nicht erkennbar.
Spürbar ist sie für uns Konsument*innen jedoch deutlich und damit eine erhebliche Belastung. Ich ersuche Sie daher dringend, dafür zu sorgen, dass diese versteckte Preiserhöhung sichtbar gemacht wird. Eine Verringerung der Füllmenge – bei gleichzeitiger Preissteigerung - muss klar und gut erkennbar auf der Verpackung und am Supermarktregal gekennzeichnet werden.
Dass das möglich ist, zeigt der Vorstoß der französischen Regierung[1]. Dort sollen Hersteller künftig dazu verpflichten werden, auf den Produkten zu kennzeichnen, wenn der Inhalt bei gleichem Preis kleiner wird. Sogar die französische Supermarktkette Carrefour hat eine Offensive gestartet und lobt derzeit die sinkende Füllmenge und den steigenden Preis der entsprechenden Produkte am Supermarktregal aus.
Ich ersuche Sie dringend: Sorgen Sie auch in Österreich für diese Transparenz. Damit die Preiserhöhung nicht mehr im Geheimen stattfinden kann.
Mit freundlichen Grüßen
[1] https://www.tf1info.fr/conso/shrinkflation-dans-grande-distribution-et-supermarches-un-texte-de-loi-permettra-de-lutter-contre-la-pratique-annonce-ministre-bruno-le-maire-2268963.html